Fachforum für Rechnungswesen

Normale Version: Nachaktivierung auf ein abgeschriebenes Gebäude
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Liebe Kolleg*innen
Es ist eine handelsrechtliche Frage, steuerlich möchte ich dem HB1 Ansatz folgen:

Der Sachverhalt
Ein Bürogebäude, das bereits voll abgeschrieben ist, bekommt ein neues Dach (das alte war undicht - ich sitze im obersten Stockwerk, es regnet auf meinen Schreibtisch). Nachaktivierung auf das Gebäude, Neufestsetzung der Rest-ND zB auf 15 Jahre.
Im Folgejahr werden in einem ganzen Stockwerk die Fenster getauscht, wir aktivieren wieder auf das Gebäude; damit wird diese Nachaktivierung auf die verbleibenden 14 Jahre (15 - 1 Jahr später).
3 Jahre später wird wieder etwas aktiviert usw.

Manche Kollen*innen haben gemeint, die ND für die jeweilige Nachaktivierung unabhängig voneinander festzulegen, das scheint mir aber nicht konsistent zu sein.
Andere sagen, alles in den Aufwand, Problem gelöst (aber das Ergebnis wird natürlich zu sehr belastet).

Ich bin auf eure Kommentare zu meinem Problem gespannt

Beste Grüße
Günter Hendrich
Guten Tag,

steuerlich liegt nach Ihren Angaben vermutlich eine sofort aufwandswirksame Instandhaltung vor.

Folgt man aber dem unternehmensrechtlichen "True and Fair View", dann ist bei "Wesentlichkeit" eine Aktivierung möglich, die auf das Steuerrecht durchschlägt. Dabei sehe ich zwei Möglichkeiten:

1. Gibt es einen Gesamtplan für die Renovierungsarbeiten, dann könnte man zunächst auf "Anlagen in Bau" buchen und bei Fertigstellung mit einer einheitlichen ND in Betrieb nehmen.

2. Gibt es diesen Gesamtplan nicht, weil die Entscheidungen über die Renovierung sukzessive getroffen werden, dann würde ich jeden Vermögensgegenstand mit der individuellen ND gesondert aktivieren.

Eine einzig richtige Lösung dürfte es nicht geben.

Viele Grüße